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Bafin schärft Regeln für Versicherungsprodukte: Das musst du wissen

Die Bafin nimmt die Qualität von Versicherungsprodukten genauer unter die Lupe. Welche Auswirkungen hat das auf dich als Kunden?

Bafin setzt Fokus auf Lebensversicherungen: Was bedeutet das für dich?

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) intensiviert ihr Augenmerk auf den Kundennutzen von Versicherungsprodukten, insbesondere in der Lebensversicherung.

Wohlverhaltensregeln in der Lebensversicherung seit Mai 2023

Seit Mai 2023 gelten in der Lebensversicherung spezielle Wohlverhaltensregeln, die von der Bafin eingeführt wurden, um den Kundennutzen zu stärken. Diese Regeln waren eine Reaktion auf beobachtete Missstände, wie beispielsweise Effektivkosten von mehr als vier Prozent bei bestimmten Altersvorsorge-Produkten. Die Bafin kritisierte auch die verbreitete Praxis von Kickback-Zahlungen, bei denen Kunden nicht vollständig von den Vergütungen profitieren, die Fondsgesellschaften an Versicherer zahlen. Die Behörde hat klargestellt, dass der Fokus auf dem Kundennutzen liegen muss, und hat Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Versicherungsprodukte tatsächlich einen Nutzen für die Kunden bieten.

Kosten und Stornoquoten im Fokus der Bafin

Neben den Wohlverhaltensregeln hat die Bafin auch die Kosten und Stornoquoten in der Lebensversicherung im Blick. Insbesondere Unternehmen mit hohen Stornoquoten werden genauer unter die Lupe genommen, um sicherzustellen, dass ihre Produktfreigabeverfahren den Anforderungen entsprechen. Die Behörde hat bereits erfolgreich interveniert, um Versicherer dazu zu bewegen, Produkte mit zu hohen Kosten vom Markt zu nehmen oder diese zu optimieren. Trotz dieser Maßnahmen gibt es immer noch Anbieter, die nicht den erforderlichen Kundennutzen bieten, was die Bafin weiterhin kritisch betrachtet.

Kritik an Altersvorsorge-Produkten und Kickback-Zahlungen

Die Bafin hat deutliche Kritik an bestimmten Altersvorsorge-Produkten geäußert, die nicht als geeignete Instrumente für die Altersvorsorge angesehen wurden und teilweise nicht hätten zugelassen werden dürfen. Insbesondere die Tatsache, dass der Kundennutzen bei einigen Produkten fragwürdig war, hat zu strengen Maßnahmen der Behörde geführt. Die Praxis von Kickback-Zahlungen wurde ebenfalls stark bemängelt, da sie die Interessen der Kunden nicht angemessen berücksichtigen. Die Bafin fordert von den Versicherern, Produkte anzubieten, die sie auch ihren engsten Freunden empfehlen würden, um den Kundennutzen zu gewährleisten.

Bafin prüft Produktfreigabeverfahren bei Lebensversicherungen

Die Bafin hat angekündigt, dass sie ihre Überwachung der Produktfreigabeverfahren bei kapitalbildenden Lebensversicherungen verstärken wird. Neben den Kosten stehen dabei insbesondere Unternehmen mit hohen Stornoquoten im Fokus. Die Behörde betont, dass das Aufsichtsregime der Wohlverhaltensregeln bereits erste Erfolge gezeigt hat, indem einige Versicherer ihre Produkte verbessert oder vom Markt genommen haben. Dennoch gibt es noch immer Anbieter, die nicht den erforderlichen Kundennutzen bieten, was die Bafin dazu veranlasst, ihre Überwachung weiter zu intensivieren.

Ausweitung der Wohlverhaltensregeln auf andere Versicherungssparten

Die Bafin plant, die Wohlverhaltensregeln, die bisher in der Lebensversicherung angewendet wurden, auf andere Versicherungssparten auszuweiten. Der Grundsatz, dass Produkte den Kunden nutzen müssen, soll universell gelten. Dieser Schritt zeigt, dass die Behörde den Fokus auf den Kundennutzen in der gesamten Versicherungsbranche verstärken möchte. Unternehmen in verschiedenen Sparten, wie Schaden- und Unfallversicherung oder Krankenzusatzversicherung, werden künftig verstärkt darauf geprüft, ob ihre Produkte den Kunden tatsächlich einen Nutzen bringen.

Höhere Prämien in der privaten Krankenversicherung erwartet

Die Bafin prognostiziert höhere Prämien in der privaten Krankenversicherung, da die gestiegenen Versicherungsleistungen zu einem Rückgang der Gewinne in der Branche geführt haben. Die Behörde betont, dass die Risikotragfähigkeit der Branche weiterhin robust ist, aber höhere Beitragsanpassungen unumgänglich sind. Trotz dieser Entwicklungen erwartet die Bafin eine Entspannung der Situation im Laufe des nächsten Jahres, da die Branche auf die veränderten Bedingungen reagieren wird.

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